Tauchen ist vermutlich eine der anspruchsvollsten und faszinierendsten Wassersportarten, die es gibt. Was liegt näher, als sich diesem Reiz im Tauchurlaub hinzugeben und zugleich eine der schönsten Reiseregionen Europas zu erkunden? Auf einer Stippvisite an die Côte d’Azur schlagen Sie beide Fliegen mit einer Klatsche. Apropos Fliegen: Auch beim Tauchgang an der Côte d’Azur erleben Sie ein Gefühl der Schwerelosigkeit! Unter Wasser schweben Sie durchs Mittelmeer und bekommen hierbei allerlei vor die Linse. Doch beginnen wir ganz von vorn!
Die Geburtsstätte des modernen Sporttauchens
Für Insider ist es längst kein Geheimnis mehr, dass die Côte d’Azur die Wiege des modernen Sporttauchens ist. In Marseille konzipierte der namhafte französische Meeresforscher Jaques Cousteau in Zusammenarbeit mit Ingenieur Emile Gagnan den ersten automatischen Atemregler. Dieses ebenfalls als Aqualunge bezeichnete Gerät ermöglichte erstmals das freie Côte d’Azur Tauchen mit autonomer Ausrüstung. Heute ist die Geburtsstätte des autonomen Tauchens eine hervorragende Spielwiese für Sporttaucher jeden Levels. An der gesamten Côte d’Azur finden Sie nur noch wenige Orte, an denen Sie keine Tauchbasen oder Taucherzentren finden.
Meeresbewohner in verschiedenen Formen und Farben
Zu Beginn der 1980er Jahre herrschte an der Französischen Riviera eine völlig andere Situation vor. Damals meideten Neoprenträger die Côte d’Azur – es hieß, das Mittelmeer sei zu stark verschmutzt, zu langweilig und das Gebiet viel zu überteuert. Heute erinnern nur noch die bis heute recht teuren Preise an der Côte d’Azur an diese Klischees. Mit Ausnahme vom Kampf um die höchsten Preise ist Südfrankreich längst wieder zum Tauchparadies mit „Meer-Wert“ avanciert. Im Laufe der Zeit verabschiedete strenge Gesetzgebungen sind nur ein Grund dafür, weshalb die Côte d’Azur als Tauchspot heute vermutlich populärer denn je ist. Weil sich Politiker intensiv für tierfreundliche Gesetze einsetzten, ist die mediterrane Fischwelt heute von besonderer Schönheit. Gepaart mit mehreren geschichtsträchtigen Wracks aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs sowie geheimnisvollen Riffs, Höhlen und Steilwänden lässt die Côte d’Azur als Tauchrevier keine Wünsche offen – insbesondere in diesen Tauchgebieten!
Unglaublich: Bis zu 1,5 Meter große Zackenbarsche
Einer der Magneten für die tauchende Neoprenzunft ist die Halbinsel Presqu’ile de Giens, die nur wenige Kilometer im östlichen Teil von Toulon entfernt ist. Planen Sie einen Abstecher in diese Tauch-Hochburg, sollten Sie sich rechtzeitig dafür anmelden. Denn auf den heiß begehrten Neoprendampfern ist zur Hochsaison kein Platz frei. Das Ziel der Ausflüge ist einer der über 40 Tauchspots, die sich um die Halbinsel Presqu’ile de Giens befinden. Andere beliebte Tauchreviere sind das Naturschutzgebiet Port Cros oder die Insel Porquerolles. Machen Sie am Tauchspot nahe La Gabiniere Halt, erblicken Sie zutrauliche Zackenbarsche, die bis zu unglaublichen 1,5 Metern groß sind. Durchforsten Sie dieses Tauchareal genauer, erblicken Sie rund um die hier befindlichen Felsen purpurrote Gorgonienwälder, Muränen und Meeraale. Doch in der facettenreichen Unterwasserwelt an der Côte d’Azur geht es nicht nur tierisch zu.
Tauchgänge zu den schönsten Wracks an der Côte d’Azur
Begeben Sie sich an der Côte d’Azur in die geheimnisvollen Gefilde des Mittelmeers, ist ein Exkurs zu den hier befindlichen Wracks ein Muss. Haben Sie eine Drei-Sterne-Lizenz und etwas Erfahrung im Gepäck, steht diesem Ausflug nichts im Wege. Auf dem Meeresboden der türkisblauen Küste ruhen über hundert Schiffe und Flugzeuge, von denen einige heute sogar Kultstatus erreicht haben. Eines dieser Wracks ist die „Hellcat“ in Cavalière – dieser amerikanische Jagdbomber ist bis heute perfekt erhalten. Die „Donator“ ist an der Côte d’Azur vermutlich eines der namhaftesten Wracks, das in einer Tiefe von 52 Metern seine letzte Ruhe gefunden hat. Ebenso wie dieses Schiff, finden Sie die 47 Meter tief gelegene „Le Grec“ zwischen Porquerolles sowie Port Cros. Weitere bekannte Schiffswracks erobern Sie an der Französischen Riviera mit den versunkenen Schiffen „Michel C“, „Congerwrack“, „Rubis“ sowie „Ville de Grasse“. Spektakulär ist auch der Anblick der Flugzeuge „Mustang“ oder „Heinkel“.
Tauchzentren im gesamten Urlaubsgebiet
Einige der bedeutendsten Tauchzentren finden Sie in Cavalaire, Sanary, in Le Pradet mit der Plage de la Garonne sowie Giens in La Tour-Fondue. Auf der Insel Bendor steht Ihnen eines der größten europäischen Tauchzentren zur Verfügung, das Hobby-Taucher seit Beginn der 1960er Jahre in die mysteriöse Unterwasserwelt geleitet. Wenden Sie sich an die Tauchclubs im Parc National de Port-Cros oder von Le Rayol-Canadel, dürfen Sie beispielsweise an Einführungskursen fürs Côte d’Azur Tauchen teilnehmen. Haben Sie in dieser Tauchschule erste wichtige Erkenntnisse rund ums Thema Côte d’Azur Tauchen gewonnen, planen Sie doch einen Exkurs zur Mini-Insel Ilot de la Gabiniére. Sie finden nur in wenigen Gebieten an der Côte d’Azur derart tierreiche Unterwassergebiete wie in diesem Areal. Rochen, Zackenbarsche, Barrakudas, Schildkröten, Meerbrassen oder Kraken leben in der Nähe dieses Eilands in trauter Harmonie miteinander. Inseln wie die Iles d’Hyères sind an der Côte d’Azur Tauchreviere, die für Taucher keinerlei Wünsche offen lassen. So vielfältig und abwechslungsreich wie die Urlaubsregion sind auch die hiesigen Unterwassergebiete, die Anfänger und erfahrene Taucher wie einen Magneten anziehen.