Grimaud ist ein typisches provenzalisches Bergdorf. Aber dennoch ist die Ortschaft anders als andere Städtchen aus der Provence. Mittelalterliche Gassen schlängeln sich durch ganz Grimaud. Eine Chateau-Ruine erinnert an längst vergangene Tage. Dennoch ist an den Gassen genügend Platz, um diese mit Töpfen voller mediterraner Gewächse zu verzieren. Zudem ist die Burgruine von unzähligen Olivenbäumen und Kakteen umgeben. Fast jeder Urlauber wird bestätigen, dass Grimaud eines der schönsten Dörfer der Urlaubsregion ist. Der unvergleichliche Charme des Ortes wird nicht nur durch die uralten Mühlen betont, um die sich prachtvolle Lavendelpflanzen ranken. Viele Weltenbummler wissen es zu schätzen, dass der Urlaubsort auch zur Sommerzeit nur wenig überlaufen ist. Und dennoch ist es hier nicht langweilig.
Grimaud Informationen
Verwaltungsbezirk | Draguignan | |
Fläche: | 45 km² | |
Einwohnerzahl: | 4 000 | |
Postleitzahl: | 83310 |
Grimaud und seine Geschichte
Die Historie von Grimaud reicht vermutlich bis zur Zeit der Römer zurück. Aufgrund der exponierten Lage oberhalb des Golfs von Saint-Tropez war Grimaud strategisch günstig positioniert. Bis heute vereint die Stadt zahlreiche historische Prachtbauten auf ihrem Terrain, die heute größtenteils liebevoll restauriert sind. Der Anmut der Feenbrücke aus dem 16. Jahrhundert lässt darauf schließen, wie fortgeschritten die Entwicklung schon im Mittelalter gewesen ist. Dank dieser Brücke – der Pont des Fées – erhielten die Einwohner der Region über einen drei Kilometer entfernten Hügel Wasser. Dieses Lebenselixier wurde daraufhin nach Grimaud befördert.
Sehenswürdigkeiten in Grimaud
Obwohl Grimaud für den Moment eher unscheinbar wirkt, ähnelt das Dorf einem Freilichtmuseum. Eine Ende des 15. Jahrhunderts erbaute Büßerkapelle, die Kapelle Notre-Dame de la Queste aus dem 11. Jahrhundert oder mehrere Kunstgalerien sind nur einige Sehenswürdigkeiten, die Grimauds kulturelles Leben bestimmen. Neben einem Museum für Volkskunst und Volkstradition oder die unterhalb des Friedhofs gelegene Feenbrücke aus dem 16. Jahrhundert sticht die alte Dorfmühle unter den Sehenswürdigkeiten hervor. Seit ihrer Rekonstruktion im Jahr 1990 ist die Mühle wieder voll funktionsfähig. Mit der monumentalen Brunnenanlage am Place Neuve hat es eine besondere Bewandtnis. Diese Anlage leistete 1886 wichtige Arbeit, um durch Unterstützung einer Dampfmaschine erstmals Quellwasser ins Dorf zu pumpen.
Dennoch stellt eine Attraktion alle anderen Sehenswürdigkeiten in den Schatten – die Überreste der Burg Grimaud. Diese Ruine einer mittelalterlichen Höhenburg thront auf einem Hügel. Über die Jahrhunderte hinweg veränderten sich die Besitztümer stetig. Doch spätestens seit ihrer Nutzung als Steinbruch während der Französischen Revolution verfiel die Burg stetig. Eines der Markenzeichen des Kastells ist bis heute die sieben Meter hohe Ringmauer. Das architektonische Ensemble der Stadt wird durch die romanische Pfarrkirche Saint-Michel ergänzt. Dieses Gotteshaus aus dem 12. Jahrhundert beeindruckt unter anderem mit einem Taufbecken aus Carrara-Marmor.
Diese Veranstaltungen bereichern das Stadtleben
Langeweile ist für die meisten Einwohner Grimauds vermutlich ein Fremdwort. Dazu trägt ebenfalls das große Repertoire an Veranstaltungen bei, das für jeden Geschmack besondere Highlights bietet. Schnäppchenjäger können sich nicht nur an jedem Donnerstag zum Markttag ins Getümmel stürzen. Der Trödelmarkt ist ein weiterer beliebter Treffpunkt von Sparfüchsen, die jeweils am ersten Sonntag des Monats aufeinander treffen. Die Frühlings- und Sommermonate werden von Events wie dem Wollfest zu Christi Himmelfahrt, dem Mühlenfest im Juni oder der Kunstausstellung von Les Peintres de Grimaud bestimmt.
Das Musikfest Les Grimaldines gehört – im wahrsten Sinne des Wortes – zum guten Ton dazu. Im Juli und August finden regelmäßig kleine Konzerte statt, die mit anschließenden Musikabenden im Freilichttheater auf der Burg gekrönt werden.
Die besten Ausflugsziele
Nicht weit von Grimaud entfernt, ist der Port Grimaud zum Touristenmagneten avanciert. Unmittelbar am Golf von Saint-Tropez gelegen, übt der Ort eine magische Anziehungskraft aus. Als Lagunenstadt ist Port Grimaud im Stile Venedigs konzipiert. Deshalb ist eine Bootstour die perfekte Möglichkeit, um dieses Gebiet zu erkunden. Wanderer sollten sich alle Zeit der Welt nehmen, um die umliegenden Hügel des Maurenmassivs zu erkunden. Auf diesen Exkursen spenden unzählige Kastanien-, Eichen- und Pinienbäume wohltuenden Schatten.
Möglichkeiten der Anreise
Zahlreiche Urlauber bevorzugen eine Anreise mit dem Auto – aus gutem Grund. Das verschlafene Bergdorf ist umhüllt von Serpentinen. Deshalb ist eine Anfahrt mit dem Auto die bequemste Methode, um nach Grimaud zu gelangen. Zu Beginn orientieren sich Autofahrer an der E80 nach Nizza, bis sie die Straße an der Abfahrt Le Luc verlassen. Hinter der Abfahrt am Kreisverkehr wählen Reisende die Richtung La Garde Freinet aus. Nach einiger Anfahrtszeit über Serpentinen ist La Garde Freinet erreicht. Ab diesem Punkt sind Autofahrer gut beraten, sich an der Beschilderung in Richtung Grimaud zu orientieren. Einer der größten Parkplätze der Stadt befindet sich in der Nähe des alten Friedhofs.
Grimaud und seine Besonderheiten
Zwischen großen Badeorten wie Fréjus oder St. Tropez verzaubert Grimaud als Ruhepol. Trotz seiner mittelalterlichen Aura und dem provenzalischem Charme gelingt es Grimaud, sich seine authentische beschauliche Seite bis heute zu bewahren. Wer die Eindrücke von seiner Reise an die Côte d’Azur auf Spaziergängen durch enge Gasen oder in gemütlichen Restaurants Revue passieren lassen möchte, landet in dieser Stadt im persönlichen Reiseparadies.