Reisen nach Menton führen an einen Ort, der ohne Zweifel als Sonnenparadies bezeichnet werden kann. Die östlichste Stadt an der Côte d’Azur beeindruckt mit 316 Sonnentagen pro Jahr. Trotz der generell milden klimatischen Bedingungen an der Côte d’Azur überrascht die Ortschaft mit ihren außergewöhnlich milden Bedingungen. Ein wichtiger Grund für die angenehmen Witterungsbedingungen ist der Mont-Angel, der die Reiseregion vor starken Westwinden abschirmt. Somit verspricht Menton allerbeste Bedingungen für ein Sonnenbad. Noch nicht einmal im Winter sinken die Temperaturen unter die Null-Grad-Grenze. Doch die 30.000-Einwohner-Gemeinde bietet weit mehr als einen Stadtstrand, der keine Wünsche offen lässt. Menton verspricht Kultur zum Anfassen.
Menton Informationen
Verwaltungsbezirk | Nizza | |
Fläche: | 14 km² | |
Einwohnerzahl: | 29.000 | |
Postleitzahl: | 06500 |
Menton: der Blick in die Geschichtsbücher
Die Historie Mentons geht bis auf das 12. Jahrhundert zurück. Damals – so steht es in den Geschichtsbüchern geschrieben – war die Stadt im Besitz der genuesischen Familie Vento. Einige Jahrhunderte später gelang es Charles Grimaldi um 1346, Menton zu erobern. Dieser durch den Fürst von Monaco veranlasste Schritt beeinflusste die Geschichte der Stadt lange. Seitdem ist das Schicksal Mentons eng mit der des Fürstentums Monaco verbunden. Einer der monegassischen Prinzen – Honoré II. - verfügte über einen in der Rue Longue erbauten Palast. Dieses Bauwerk galt einst als schützendes Element der Stadt. Als der Stadt um 1848 eine Ablösung von Monaco gelang, geriet das Gebiet unter den Schutz Sardiniens. Unter dessen Einfluss etablierte sich Menton als ein Ort, dessen einst 4.000 Einwohner überwiegend im Fischfang und der Landwirtschaft tätig waren. Nachdem das heutige Urlaubsparadies um 1860 unter Kaiser Napoleon III. endgültig unter französische Obhut gestellt wurde, ist Menton ein wichtiger Teil des Departments Alpes-Maritimes.
Menton und seine Kultur
Menton ist ein Reiseparadies für Pflanzenliebhaber. Das gesamte Stadtgebiet ist mit überwältigend schönen Garten- und Parkanlagen gesäumt, die zur botanischen Entdeckungstour einladen. Ein Beispiel ist die Villa Maria Serena. Der zu dem Prachtbau gehörige Garten beherbergt unzählige tropische und subtropische Gewächse, denen ein großes Repertoire an Palmen und Palmfarnen angehört. In dem Garten gedeihen mehrere botanische Seltenheiten, die die meisten Besucher bisher vermutlich nur von Bildern kannten. Eine dieser Raritäten ist ein Drachenbaum, von dem es in Europa nur drei Pflanzen dieser Art gibt. Major Lawrence Johnston verlieh im sieben Hektar großen Park Serre de la Madone seiner Vorliebe für asiatische Gewächse Ausdruck. Der botanische Garten Val Rahmeh ist die botanische Heimat von mehr als 700 tropischen und subtropischen Gewächsen. In dieser Garten gedeihen unzählige Nachtschattengewächse und Lippenblütler. Doch auch Nutzpflanzen wie Avocado-, Kiwi- und Bananenbäume gedeihen hier unter der Sonne Südfrankreichs.
Dennoch sticht unter all diesen Garten- und Parkanlagen der Zitrusgarten des Palais Carnoles positiv hervor. In diesem Garten der einstigen Sommerresidenz der Prinzen von Monaco befindet sich heute die europaweit größte Zitrusgewächs-Sammlung. Über 100 unterschiedliche Arten der Pflanzen profitieren von idealen klimatischen Bedingungen. Neben elf verschiedenen Zitronenarten sowie sechs Zederarten wachsen mehrere Orangen- und Limettengewächse in dem Garten. Zudem betonen Bäume voller Pomeranzen, Bergamotten, Pampelmusen, Grapefruits, Goldorangen, Clementinen und Mandarinen die pflanzliche Vielfalt des Zitrusgartens.
Das kulturelle Kontrastprogramm wird durch die historische Altstadt von Menton bestimmt. So ist zwischen all den engen Gassen die Basilika Saint-Michel Archange mit ihrem markanten Glockenturm Campanin verborgen. Als größte Barockkirche Südfrankreichs schreibt das zwischen 1619 und 1653 entstandene Bauwerk Geschichte. Die Innenräume der Kirche sind prunkvoll mit Marmor und Gold verziert. Neben zwei Kapellen sticht der dem Hl. Michael gewidmete Hochaltar aus der Reihe hervor. Dieser Altar und das Gotteshaus sind dem Schutzheiligen der Stadt Menton gewidmet. Das Museum der schönsten Künste erinnert an eine Zeit, zu der Adelige des Hauses Grimaldi dieses Quartier als Sommerresidenz nutzten. Im westlichen Teil der Stadt beeindruckt das Museum heute mit Gemälden italienischer, französischer und flämischer Maler aus mehreren Jahrhunderten. Das Museum Jean Cocteau ist eine Reminiszenz an den Künstler, von dem noch heute Bleistiftzeichnungen, Mosaiken oder Bilder des Inamorati-Zyklus bewundert werden können.
Die beliebtesten Veranstaltungen
Der Veranstaltungskalender von Menton ist prall gefüllt. Dennoch sticht ein Happening hervor. In jedem Jahr wird gegen Ende Februar oder Anfang März das Zitronenfest "Fête du Citron“ zelebriert. Ganze 20 Tage lang begegnen sich Einheimische und Auswärtige, um das Fest der Zitrone zu begehen. Diese Festlichkeit ist seit 1935 eine wichtige Tradition. Niemanden hält es in seinen eigenen vier Wänden, wenn der Umzug "Korso der goldenen Früchte" veranstaltet wird. Die Blicke sind auf die Umzugswagen gerichtet, auf denen riesige Figuren abgebildet sind, die ausschließlich aus Zitronenfrüchten gebastelt sind. Der krönende Abschluss dieser Festlichkeit ist ein Feuerwerk, das die große Bedeutung des Zitronenfests untermalt.
Eine Veranstaltung der vollkommen anderen Art ist der Stadtmarkt. In den Hallen Hunicipales stehen Tausende an Zitronen zum Verkauf bereit. Zusätzlich werden unzählige andere Obst- und Gemüsesorten, Fleisch oder fangfrischer Fisch zum Verkauf angeboten. Dieser Stadtmarkt ist nicht nur für Genießer einen Besuch wert. Wer mit Einheimischen ins Gespräch kommen möchte, ist auf dieser Veranstaltung genau richtig. Zusätzlich wird die Sommerzeit in Menton auf vielfältige Weise gefeiert. Auf das Santa Peter Fest im Juni folgt der "Monat der Gärten" im Juli. Das Veranstaltungsjahr wird im August mit den "Festspielen der Kammermusik" gekrönt.
Ausflugsziele rund um die Stadt
Mehr als 80.000 Urlaubsgäste pro Jahr sind eine stolze Anzahl. Und es gibt einen guten Grund für eine Reise in Richtung Menton. Am 30 Meter breiten und 400 Meter langen Stadtstrand ist genügend Platz für jeden Sonnenanbeter, der die Côte d’Azur von ihrer schönsten Seite erleben möchte. Doch Menton begeistert auch als Wanderparadies. Das Hinterland der Stadt ist von einer imposanten Bergkette gesäumt, die Menton zu einer Bucht formt. Im östlichen Teil durch die Landspitze von Mortola sowie im Westen durch Cap Martin abgegrenzt, ragen dazwischen drei Erhebungen in die Höhe. Der Mont Agel erreicht eine Höhe von 1.149 Metern. Der Mont Ours ist exakt 100 Meter höher. Als bindendes Glied zwischen den beiden Bergen ragt der Berceau bis zu 1.200 Meter den Himmel. Diese Naturlandschaft ist ein idealer Rückzugspunkt für Wanderer und Kletterer, die ihren Aufenthalt in Menton aktiv gestalten möchten. Zum Spaziergang der anderen Art lädt die Uferpromenade "Promenade du Solail" ein. Die etwa 1,5 Kilometer lange Flaniermeile verbindet das Stadtzentrum sowie Cap-Martin miteinander.
Anreise: diese Wege führen nach Menton
Menton ist an der Autobahn A8 an der Autoroute du Soleil zu Hause. An dieser Stelle wählen Autofahrer die Ausfahrt Nummer 59. Zudem verfügt die Stadt über einen eigenen Bahnhof, der Menton und Nizza miteinander verbindet. Die Stadt Nizza wird vom französischen Hochgeschwindigkeitszug "TGV" angesteuert. Von Nizza nach Paris müssen Reisende gute fünf Stunden, nach Marseille etwa zwei Stunden einplanen. Nizza sowie Menton sind etwa 35 Minuten voneinander entfernt.
In der Stadt befindet sich zwar kein eigener Flughafen. Allerdings verkehren vom nahe gelegenen internationalen Flughafen "Nizza-Côte d’Azur" regelmäßig Shuttlebusse nach Menton. Ab Deutschland bestehen direkte Flugverbindungen nach Nizza durch Airlines wie die Airfrance oder Lufthansa. Ab Berlin fliegen regelmäßig Maschinen des Billigfliegers Easy Jet nach Nizza. Der Shuttlebus der Linie 110 benötigt für eine Strecke zwischen Nizza und Menton rund 75 Minuten. Die Buslinie verkehrt mehrmals pro Tag.
Menton und seine besondere Seite
Das bezaubernde Städtchen mit einer Zitrone als Wahrzeichen ist ein El Dorado für Sonnenanbeter. Wer die mediterrane Lebensart in vollen Zügen auskosten und an nahezu allen Tagen des Jahres 100 Prozent Sonnenschein genießen möchte, wird diese Stadt lieben. Menton besticht mit seinen kulturellen Schätzen. Die Stadt verzaubert als Ort an der Französischen Riviera, der weniger mondän und dafür authentisch erscheint. Wer diese bunte Mischung zu schätzen mag, sollte an diesem Reiseziel Halt machen.