Côte d’Azur Daten und Fakten

Die Côte d’Azur ist ein Teilbereich der französischen Mittelmeerküste, der auf dem Buchtitel „La Côte d’Azur“ des Schriftstellers Stéphen Liégeard aus dem Jahr 1887 basiert. Der Name für die Französische Riviera bezeichnet die gleiche Region.

Daten und Fakten zur Côte d’Azur
Côte d’Azur Daten und Fakten

Côte d’Azur Daten und Fakten: Geteilte Meinungen über die exakten Ausmaße der Côte d’Azur

Für viele Urlauber ist die Côte d’Azur ein Synonym für die verträumten Dörfer der Provence, für glanzvolle Städte wie Cannes oder das strahlend blaue Meer. All diese Naturschönheiten und Touristenmagneten vereint die Côte d’Azur auf ihrem Terrain, das im französischen Lexikon „Petit Robert“ bzw. „Petit Larousse“ genau festgelegt ist. Erste Ausläufer der Region befinden sich bei Marseille in Cassis. Auf der anderen Seite verläuft die Côte d’Azur bis nach Menton an der italienischen Grenze. In anderen Publikationen werden Ortschaften wie Saint Tropez oder Toulon als westlichster Punkt aufgeführt. Andere Meinungen verweisen auf das Département Alpes-Maritimes als westlichsten Punkt.

Die Côte d’Azur in Zahlen

Die Côte d’Azur wird von einer 120 Kilometer langen Mittelmeerküste gesäumt, an der über 150 Strände gelegen sind. Im Hinterland der Riviera befinden sich insgesamt 15 Skiorte, die für Wintersportler rund 700 Kilometer lange Pisten bereithalten. Von den etwa 5.000 an der Côte d’Azur ansässigen Restaurants sind ungefähr 30 Etablissements mit Michelin-Sternen ausgezeichnet. An den an der Französischen Riviera gelegenen Häfen treffen pro Jahr rund eine Million Passagiere auf Kreuzfahrtschiffen ein: Diese Zahl ist in Frankreich rekordverdächtig! Pro Jahr finden an der Côte d’Azur ungefähr 400 kulturelle nationale sowie internationale Veranstaltungen statt. Von den rund 700 an der Riviera bestehenden Hotels gehört etwa ein Drittel der Luxuskategorie mit Vier- und Fünf-Sterne-Niveau an.

Die bekanntesten Städte der Region

Die Côte d’Azur gehört dem Gebiet Provence-Alpes- Côte d’Azur an und vereint das Fürstentum Monaco sowie die Départements Alpes-Maritimes, Var sowie Bouches-du-Rhone auf ihrem Boden. Einige der bekanntesten Städte und Orte der Côte d’Azur sind Nizza, Antibes, Monaco, Menton, Cannes sowie Saint Tropez. Das gebirgige Hinterland der Côte d’Azur wird von den Provenzalisch-Nizzardischen Voralpen, dem Massif des Maures sowie den Seealpen dominiert. Ein besonderes geographisches Charakteristikum an der westlichen Seite der Côte d’Azur sind die roten Felsen des Küstengebiets, die vom Esterelgebirge bis zu den Calanques verlaufen. Im östlichen Teil der Côte d’Azur verlaufen die Alpen in der Nähe von Menton sowie Monaco bis ins Meer. An dieser Stelle befindet sich auch die Grenze zur italienischen Riviera.

Blick auf Nizza
Blick auf Nizza

Mediterranes Klima an der Côte d’Azur

An der Côte d’Azur herrscht mediterranes Klima, so dass an sonnigen Tagen auch zur Winterzeit relativ häufig die 20-Grad-Marke geknackt wird. Dennoch sind die Temperaturen auch zur Sommerzeit relativ angenehm, weil die 30-Grad-Grenze nur selten überschritten wird. Rund 300 Sonnentage sind für die Côte d’Azur ebenso typisch wie die Tatsache, dass Minustemperaturen auch an den kältesten Monaten des Jahres nur selten die Ausnahme bilden.

Rund eine Million alte Fundstücke

Die Entwicklungsgeschichte der Côte d’Azur begann bereits zu prähistorischen Zeiten, als in diesem Areal die älteste prähistorische Stätte von ganz Europa gefunden wurde. Kaum zu glauben, dass dieses Fundstück, die Grotte du Vallonet in Roquebrune, bereits etwa eine Million Jahre alt ist. Vor rund 400.000 Jahren erbauten Einheimische erste Siedlungen am Küstengebiet von Nizza. Dort gefundene Werkzeuge lassen vermuten, dass die Siedler hier als Jäger lebten. Knochenfunde aus der Grimaldigrotte lassen den Schluss zu, dass vor etwa 30.000 Jahren in der Region die sogenannten Cro-Magnon-Menschen zu Hause waren. Um etwa 600 v. Chr. waren Griechen in Nizza und Antibes ansässig, um erste Handelsstützpunkte aufzubauen. In den folgenden Jahrhunderten entstand eine Völkermischung durch Liguren, Griechen und Kelten, die anschließend von den Römern abgelöst wurden.

Die Herrschaft der Römer

Auf dem Landweg eroberten die Römer von 150 bis 50 v. Chr. die Provence, so dass eine Zweiteilung nicht lange auf sich warten ließ. Dominierten im Landesinneren die Römer, wurden die Küstengebiete vornehmlich von Griechen beherrscht. Über Jahrhunderte hinweg setzten sich die Römer kriegerisch mit keltisch-ligurischen Stämmen auseinander. Anschließend steckten die Römer all ihre Energie in den Ausbau von Städten und Handelsstraßen wie der Via Aurelia. Das gesamte Terrain wandelte sich zur römischen „Provincia“, der die Provence bis heute ihren Namen zu verdanken hat. Christliche Einflüsse wurden in den ersten Jahrhunderten ab der Zeitrechnung immer stärker und resultierten in der Völkerwanderung, die letztendlich zur Auflösung des römischen Reichs führte.

Piratenangriffe, Machtkämpfe und Pestepidemien

Piratenangriffe standen im 8. und 9. Jh. n. Chr. auf der Tagesordnung, so dass in dieser Zeit Wehrdörfer wie die Villages perdés und schwer zugängliche Erhebungen wie der St. Paul-de-Vence errichtet wurden. Die nächsten Jahrhunderte drehten sich um die Vormachtsstellung in der Provence, die zum Teil vom Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation sowie von den Päpsten in Avignon beherrscht wurde. Nach dem Zerfall des Heiligen Römischen Reiches im 14. Jahrhundert gaben diese Herrscher die Kontrolle über die Provence völlig auf. Die Blütezeit der Provence folgte im 15. Jahrhundert, an die sich über mehrere Jahrhunderte hinweg kriegerische Auseinandersetzungen anschlossen. Zudem brachte die Pestepidemien in den Jahren 1629 sowie 1720 bis 1722 Unglück über die Region.

Napoleons Hinterlassenschaften

Von der Französischen Revolution, die in der Côte d’Azur letztendlich in der Gründung von Départements wie den Basses-Alpes oder Var resultierte, blieb das Gebiet lange unberührt. Zu dieser Zeit fanden viele Adlige in Nizza einen Zufluchtsort, bevor Napoleon in der Provence immer häufiger zu Gast war. Nach dem französischen General ist bis heute die Route Napoléon benannt, die der Kaiser selbst überquerte. In den 1860er Jahren gerieten die Städte Roquebrune, Menton sowie Nizza erstmals in französische Herrschaft.


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